FOTO: Stadt Bühl

Ausgabe

Die Retter der Bühler Zwetschge

Die Retter der Bühler Zwetschge

Sie wurde in riesigen Mengen geerntet, machte die Stadt Bühl berühmt und sorgte in der Region für Wohlstand. Dann verschwand sie – die Zwetschge war out. Aber einige Obstbauern, Gourmets sowie ihre Heimatstadt selbst kämpfen leidenschaftlich um den Erhalt dieses kulinarischen Erbes.

Bühler Zwetschge

FOTO: Stadt Bühl

Im Jahr 1840 wurde die äußerst aromatischen Kleinpflaume eher zufällig im (später eingemeindeten) kleinen Dorf Kappelwindeck entdeckt. Aufgrund der Weitsicht einiger Obstbauern, die das Potenzial der Frucht erkannten, wurden 80 Jahre später am kleinen Bahnhof Bühl über 20 000 Tonnen Zwetschgen auf Züge verladen, die Ziele in ganz Deutschland, in Frankreich, der Schweiz und sogar in Schweden ansteuerten. In den 1930er-Jahren verließen 100 Waggons voller Zwetschgen die Bahnstation Bühl – pro Tag! Wo sie ankamen, wurden sie bejubelt: als erste Vitamin-Kuriere nach dem Winter.

Sie wird auch „Blaue Königin“ genannt

Diese Zahlen von damals sind der Wahnsinn“, sagt Markus Litterst, Obstanbauberater der OGM. „Noch als ich vor 20 Jahren hier anfing, war die ,Bühler‘ die klare Nummer eins unter den Zwetschgen.“ Eine schöne Tradition habe sie, gibt er zu. Eine goldene Vergangenheit. Aber heute könne niemand mehr von ihr leben. Rund zwei Dutzend Neuzüchtungen hätten die Nase vorn: Die Bäume sind viel niedriger als bei der „Bühler“, die Ernte ist leichter, geht schneller. Während die neuen Arten oft schon nach drei oder vier Jahren „abliefern“, dauert’s bei den „Bühler Bäumen“ acht Jahre, bis sie erstmals Früchte tragen. Und: Viele Neuzwetschgen sind resistent gegen das Scharkavirus, das – von Blattläusen übertragen – für heftige Enteausfälle sorgt. Aber: All diesen

FOTO: Tina Schey

Widrigkeiten zum Trotz wird die über 100-jährige Tradition der „Bühler Zwetschge“ hochgehalten. Von engagierten Menschen, die sich ihre Rettung auf die Fahne geschrieben haben. Die ganze Geschichte lesen Sie in Ausgabe 8…

Der Bühler Zwetschgenmarkt um 1910

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Bühler Zwetschgenmarkt um 1910

Dicht gedrängt biten Obstbauern ihre Ware an. Hunderte Körbe standen in Haupt- und Friedrichstraße. „Männer trugen drei bis fünf Körbe zu je 20 Pfund auf einer Rückenkraxe zu Markte“, schrieb ein Zeitzeuge. Schon nachts um zwei habe man ihre schweren Schritte in den Gassen gehört – denn um vier Uhr begann der Handel

Die Retter der Bühler Zwetschge

Sie wurde in riesigen Mengen geerntet, machte die Stadt Bühl berühmt und sorgte in der Region für Wohlstand. Dann verschwand sie – die Zwetschge war out. Aber einige Obstbauern, Gourmets sowie ihre Heimatstadt selbst kämpfen leidenschaftlich um den Erhalt dieses kulinarischen Erbes.

Bühler Zwetschge

FOTO: Stadt Bühl

Im Jahr 1840 wurde die äußerst aromatischen Kleinpflaume eher zufällig im (später eingemeindeten) kleinen Dorf Kappelwindeck entdeckt. Aufgrund der Weitsicht einiger Obstbauern, die das Potenzial der Frucht erkannten, wurden 80 Jahre später am kleinen Bahnhof Bühl über 20 000 Tonnen Zwetschgen auf Züge verladen, die Ziele in ganz Deutschland, in Frankreich, der Schweiz und sogar in Schweden ansteuerten. In den 1930er-Jahren verließen 100 Waggons voller Zwetschgen die Bahnstation Bühl – pro Tag! Wo sie ankamen, wurden sie bejubelt: als erste Vitamin-Kuriere nach dem Winter.

Sie wird auch „Blaue Königin“ genannt

Diese Zahlen von damals sind der Wahnsinn“, sagt Markus Litterst, Obstanbauberater der OGM. „Noch als ich vor 20 Jahren hier anfing, war die ,Bühler‘ die klare Nummer eins unter den Zwetschgen.“ Eine schöne Tradition habe sie, gibt er zu. Eine goldene Vergangenheit. Aber heute könne niemand mehr von ihr leben. Rund zwei Dutzend Neuzüchtungen hätten die Nase vorn: Die Bäume sind viel niedriger als bei der „Bühler“, die Ernte ist leichter, geht schneller. Während die neuen Arten oft schon nach drei oder vier Jahren „abliefern“, dauert’s bei den „Bühler Bäumen“ acht Jahre, bis sie erstmals Früchte tragen. Und: Viele Neuzwetschgen sind resistent gegen das Scharkavirus, das – von Blattläusen übertragen – für heftige Enteausfälle sorgt. Aber: All diesen Widrigkeiten zum Trotz wird die über 100-jährige Tradition der „Bühler Zwetschge“ hochgehalten. Von engagierten Menschen, die sich ihre Rettung auf die Fahne geschrieben haben. Die ganze Geschichte lesen Sie in Ausgabe 8…

FOTO: Tina Schey

Bühler Zwetschgenmarkt um 1910

Dicht gedrängt biten Obstbauern ihre Ware an. Hunderte Körbe standen in Haupt- und Friedrichstraße. „Männer trugen drei bis fünf Körbe zu je 20 Pfund auf einer Rückenkraxe zu Markte“, schrieb ein Zeitzeuge. Schon nachts um zwei habe man ihre schweren Schritte in den Gassen gehört – denn um vier Uhr begann der Handel

Weitere Themen dieser Ausgabe:

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Noch mehr spannende Geschichten. Lesen Sie hier weiter…

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Die Retter der Bühler Zwetschge

Die Retter der Bühler Zwetschge

Sie wurde in riesigen Mengen geerntet, machte die Stadt Bühl berühmt und sorgte in der Region für Wohlstand. Dann verschwand sie – die Zwetschge war out. Aber einige Obstbauern, Gourmets sowie ihre Heimatstadt selbst kämpfen leidenschaftlich um den Erhalt dieses kulinarischen Erbes.

Bühler Zwetschge

FOTO: Stadt Bühl

Im Jahr 1840 wurde die äußerst aromatischen Kleinpflaume eher zufällig im (später eingemeindeten) kleinen Dorf Kappelwindeck entdeckt. Aufgrund der Weitsicht einiger Obstbauern, die das Potenzial der Frucht erkannten, wurden 80 Jahre später am kleinen Bahnhof Bühl über 20 000 Tonnen Zwetschgen auf Züge verladen, die Ziele in ganz Deutschland, in Frankreich, der Schweiz und sogar in Schweden ansteuerten. In den 1930er-Jahren verließen 100 Waggons voller Zwetschgen die Bahnstation Bühl – pro Tag! Wo sie ankamen, wurden sie bejubelt: als erste Vitamin-Kuriere nach dem Winter.

Sie wird auch „Blaue Königin“ genannt

Diese Zahlen von damals sind der Wahnsinn“, sagt Markus Litterst, Obstanbauberater der OGM. „Noch als ich vor 20 Jahren hier anfing, war die ,Bühler‘ die klare Nummer eins unter den Zwetschgen.“ Eine schöne Tradition habe sie, gibt er zu. Eine goldene Vergangenheit. Aber heute könne niemand mehr von ihr leben. Rund zwei Dutzend Neuzüchtungen hätten die Nase vorn: Die Bäume sind viel niedriger als bei der „Bühler“, die Ernte ist leichter, geht schneller. Während die neuen Arten oft schon nach drei oder vier Jahren „abliefern“, dauert’s bei den „Bühler Bäumen“ acht Jahre, bis sie erstmals Früchte tragen. Und: Viele Neuzwetschgen sind resistent gegen das Scharkavirus, das – von Blattläusen übertragen – für heftige Enteausfälle sorgt. Aber: All diesen

FOTO: Tina Schey

Widrigkeiten zum Trotz wird die über 100-jährige Tradition der „Bühler Zwetschge“ hochgehalten. Von engagierten Menschen, die sich ihre Rettung auf die Fahne geschrieben haben. Die ganze Geschichte lesen Sie in Ausgabe 8…

Der Bühler Zwetschgenmarkt um 1910

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Bühler Zwetschgenmarkt um 1910

Dicht gedrängt biten Obstbauern ihre Ware an. Hunderte Körbe standen in Haupt- und Friedrichstraße. „Männer trugen drei bis fünf Körbe zu je 20 Pfund auf einer Rückenkraxe zu Markte“, schrieb ein Zeitzeuge. Schon nachts um zwei habe man ihre schweren Schritte in den Gassen gehört – denn um vier Uhr begann der Handel

Die Retter der Bühler Zwetschge

Sie wurde in riesigen Mengen geerntet, machte die Stadt Bühl berühmt und sorgte in der Region für Wohlstand. Dann verschwand sie – die Zwetschge war out. Aber einige Obstbauern, Gourmets sowie ihre Heimatstadt selbst kämpfen leidenschaftlich um den Erhalt dieses kulinarischen Erbes.

Bühler Zwetschge

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Im Jahr 1840 wurde die äußerst aromatischen Kleinpflaume eher zufällig im (später eingemeindeten) kleinen Dorf Kappelwindeck entdeckt. Aufgrund der Weitsicht einiger Obstbauern, die das Potenzial der Frucht erkannten, wurden 80 Jahre später am kleinen Bahnhof Bühl über 20 000 Tonnen Zwetschgen auf Züge verladen, die Ziele in ganz Deutschland, in Frankreich, der Schweiz und sogar in Schweden ansteuerten. In den 1930er-Jahren verließen 100 Waggons voller Zwetschgen die Bahnstation Bühl – pro Tag! Wo sie ankamen, wurden sie bejubelt: als erste Vitamin-Kuriere nach dem Winter.

Sie wird auch „Blaue Königin“ genannt

Diese Zahlen von damals sind der Wahnsinn“, sagt Markus Litterst, Obstanbauberater der OGM. „Noch als ich vor 20 Jahren hier anfing, war die ,Bühler‘ die klare Nummer eins unter den Zwetschgen.“ Eine schöne Tradition habe sie, gibt er zu. Eine goldene Vergangenheit. Aber heute könne niemand mehr von ihr leben. Rund zwei Dutzend Neuzüchtungen hätten die Nase vorn: Die Bäume sind viel niedriger als bei der „Bühler“, die Ernte ist leichter, geht schneller. Während die neuen Arten oft schon nach drei oder vier Jahren „abliefern“, dauert’s bei den „Bühler Bäumen“ acht Jahre, bis sie erstmals Früchte tragen. Und: Viele Neuzwetschgen sind resistent gegen das Scharkavirus, das – von Blattläusen übertragen – für heftige Enteausfälle sorgt. Aber: All diesen Widrigkeiten zum Trotz wird die über 100-jährige Tradition der „Bühler Zwetschge“ hochgehalten. Von engagierten Menschen, die sich ihre Rettung auf die Fahne geschrieben haben. Die ganze Geschichte lesen Sie in Ausgabe 8…

FOTO: Tina Schey

Bühler Zwetschgenmarkt um 1910

Dicht gedrängt biten Obstbauern ihre Ware an. Hunderte Körbe standen in Haupt- und Friedrichstraße. „Männer trugen drei bis fünf Körbe zu je 20 Pfund auf einer Rückenkraxe zu Markte“, schrieb ein Zeitzeuge. Schon nachts um zwei habe man ihre schweren Schritte in den Gassen gehört – denn um vier Uhr begann der Handel

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